30. August 2012

Es ist vollbracht!

Es ist vollbracht: Nach monatelangem Tauziehen gab der FC Bayern München gestern die Verpflichtung des spanischen Nationalspielers Javier Martínez bekannt. In den letzten Wochen war der junge Spanier wahrscheinlich der meist diskutierteste Fußballer in Deutschland. Kaum ein Experte (bzw. jemand der sich dafür hält), Trainer, Spieler oder Funktionär äußerte sich nicht zum anstehenden "Rekordtransfer", egal ob sie Lothar Matthäus, Thomas Berthold, Bernd Schuster oder weiß-der-Kuckuck-wie hießen. Martínez, der die stolze Summe von 40 Millionen Euro kostet und somit Mario Gomez als Rekordtransfer bei den Münchnern und Edin Dzeko in der Bundesliga ablöst, unterschrieb nach dem obligatorischen Medizincheck einen bis 2017 datierten Vertrag.
Der Baske, der sich mit seinen jungen Jahren Welt- und Europameister nennen darf und bereits 201 Partien in der Primera División absoviert hat, entschied sich schon kurz nach bekannt werden der ersten Offerte für einen Transfer in die bayrische Landeshauptstadt. Für die Realisierung des Transfers verzichtet Martínez wohl sogar auf bis zu zehn Millionen Euro Gehalt. Der FC Bayern sei für ihn "eine der zwei, drei besten Mannschaften der Welt". Somit waren die Verhandlungen mit dem Spieler recht zügig abgeschlossen, jedoch aber nicht mit seinem ehemaligen Verein Athlétic Bilbao. In Person des Präsidenten Urrutia demonstrierten die Basken Sturheit in Reinform. Man wolle den Spieler nicht abgeben und keinesfalls mit dem FC Bayern verhandeln. Doch eine sogenannte "Buy-Out-Klausel" im Vertrag des 23-Jährigen machte einen "komplizierten Transfer" (O-Ton Rummenigge) möglich. Neben den Anstrengungen von Matthias Sammer, Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner, der unter der Woche seinen 60. Geburtstag feierte, ist es wohl besonders Justitiar Dr. Michael Gerlinger zu verdanken, dass sich Martínez selbst  - ausgestattet mit einem 40 Millionen Euro Scheck - beim spanischen Fußballverband freikaufen und somit seinen Traum, wie er später via fcb-TV sagen wird, verwirklichen konnte. Auch die Münchner geizten bei der Vorstellung ihres neuen Sechsers, der in der Arena am Kurt-Landauer-Weg zukünftig mit der Nummer 8 auflaufen wird, nicht mit Komplimenten: Trainer Jupp Heynckes, der mit seinen Spanischkenntnissen sicherlich einiges für die reibungslose Integration Martínez' beitragen wird, attestierte seinem neuen Schützling Autorität und Persönlichkeit. Er verkörpere "genau den Typ, den man im modernen Fußball auf der Position" bräuchte. Der spanische Nationalspieler verfüge über "großes Defensivpotential" und ein "überragendes Kopfballspiel". Zudem könne Martinez "ein Spiel lesen". Dem Spielaufbau der Münchner werden diese Fähigkeiten sicherlich gut tun, besonders, da Bastian Schweinsteiger nach Verletzung noch nicht in Top-Form agiert. Martinez, so Heynckes letzte Worte, sei ein "wichtiger Mosaikstein" in der Mannschaft des FC Bayern. Auch Matthias Sammer, der mit Martinez seinen ersten eigenständigen Einkauf als Sport-Vorstand der Münchner tätigte, schlug in die gleiche Kerbe und unterstrich, dass der 23-Jährige "sportlich und charakterlich genau in unser Anforderungsprofil" passe. Zudem zeigte der Spanier, so Sammer,  "eine große Bereitschaft" nach München zu wechseln, was auch die Ablösezahlung legitimiere.
Ob Javier Martinez, der nach Bixente Lizarazu der zweite Baske und der erste Spanier überhaupt in der Vereinshistorie ist, am kommenden Sonntag gegen den VfB Stuttgart zu seinem ersten Einsatz für die Bayern kommt und somit gleich seine Heimpremiere feiern darf, ist noch nicht sicher. Er jedoch "brenne darauf, dass es losgeht", "verspüre eine unglaubliche Lust, das Spielfeld zu betreten" und sich "für den FC Bayern einzusetzen". Der Defensivspezialist "möchte trainieren" und "möchte spielen" und somit "so schnell wie möglich zum Erfolg der Mannschaft beitragen". Sympathisch ist der junge Neuzugang schon einmal - hoffen wir, dass er sich auf dem Platz mindestens genau so gut präsentiert wie abseits des Grüns: Ongi etorri y bienvenidos, Javi!

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[Bildquelle: Screenshot Startseite Transfermarkt.de]

3 Kommentare:

  1. Danke für die rund-um-glücklich Info! Dafür liebe ich deinen blog. Grüße C. PS: Stimmt es, dass Martinez in 201 Liga-Spielen 5mal vom Platz geflogen ist?
    C.H.

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  2. Sehr gerne, mein Lieber! Es stimmt tatsächlich: Javi Martínez flog fünf mal vom Platz. Dazu kommen noch lockere 58 gelbe Karten. Erinnert etwas an Stefan Effenberg, von dem er bei Facebook übrigens Fan ist ;)

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  3. ach wie geil, sollte er sich allerdings in entscheidenden spielen verkneifen! sonst ist das geheule wieder groß. :D

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