11. Dezember 2012

Titi's traumhafte Rückkehr

Heute wurde bekannt, dass Thierry Henry ein drittes Mal zum FC Arsenal nach London wechselt. Die Pause der US-amerikanischen Profi-Liga machts möglich. Doch bereits im letzten Winter gelang Titi eine märchenhafte Rückkehr, die weder die Gebrüder Grimm noch ein Geschichtenschreiber aus dem Morgenland besser zu Papier hätte bringen können. Am 9. Januar diesen Jahres, traf Henry , Kanonier durch und durch, beim Spiel Arsenal London gegen Leeds United zum entscheidenden 1:0. 


Bildquelle: Screenshot Youtube/Montage
Doch der Reihe nach. Henry, 1977 in einem Pariser Vorort geboren und neben der französischen auch in Besitz der Staatsbürgerschaft des Überseedepartements Guadeloupe, bekam die Kickschuhe schon über die Füßchen gestülpt, bevor er überhaupt richtig laufen konnte. Seine Eltern taten alles daran, aus Thierry einen Profifußballer zu machen. Unter anderem kickte der junge Thierry im nationalen französischen Trainingszentrum INF Clairefontaine. 1994 erfolgte das ersehnte Debüt in der französischen Profiliga beim AS Monaco unter Trainer Arsené Wenger, fünf Jahre später dann der Transfer zu Juventus Turin. Hier durchlebte "Titi", wie sein Spitzname lautet, eine kurze, aber unglückliche Phase seiner Karriere. Nie richtig im Delle Alpi angekommen und teilweise gar als rechter Verteidiger unterwegs, floh er zu Arsenal London, wo ein alter Bekannter die Geschicke leitete: der Elsäßer Arsené Wenger. Das kongeniale Duo Henry und Wenger sollte die nächsten acht Jahre zu den erfolgreichsten der Arsenal-Historie werden lassen. Es folgten Meisterschaften, Pokalsiege und die Teilnahme am Champions League-Finale 2006. Arsenal, Wenger und Henry: diese Liebe schien unendlich. Im Jahr 2007 entschloss sich der unglaublich beliebte Henry aber dann doch dazu den Verein zu verlassen. Er suchte, mit seinen mittlerweile 30 Jahren, eine neue Herausforderung und fand sie beim FC Barcelona. Hier gelang es ihm die Titel einzufahren, die ihm mit Arsenal verwehrt blieben, etwa den Gewinn des Henkelpotts oder die Klub-WM-Trophäe.
Trainer Pep Guardiola, dafür bekannt, jedes Jahr neue Reize in seiner Mannschaft zu setzen, sah sich dazu gezwungen, auf der Stürmerposition einen Spielertausch vorzunehmen. So fiel auch Henry seiner Denkweise zum Opfer und wechselte zum Energiegetränk-Giganten Red Bull nach New York. Da die amerikanische Liga einen anderen Spielplan pflegt und Henry davon träumte, noch einmal in seinem Leben ein Tor im Emirates-Stadium zu erzielen, kam es zu diesem wunderbaren Comeback. Mit Tränen in den Augen fieberte er seiner Einwechslung in der 68. Minute entgegen. Getragen von den Liebesbekenntnissen und Anfeuerungsrufen, welche ihm von der Tribüne entgegengebracht wurden, brachte Arsenals Nummer 12 ein Zuspiel von Teamkollege Alexandre Song mit seinem erst fünften Ballkontakt erfolgreich im gegnerischen Gehäuse zum 1:0 für die „Gunners“ unter. Wie zu besten Zeiten, als er bis zu diesem Treffer 226 Mal in 369 Spielen für die Nordlondoner traf. Später wird der Stürmer sagen, dass er nie gedacht hätte, „noch einmal für Arsenal zu spielen oder sogar einen Siegtreffer zu erzielen.“ Unmittelbar nach dem Treffer hält Henry nichts mehr: Bis unter die Schädeldecke mit Endorphinen gefüllt, sprintet er zu seinem Mentor und Freund Arsené Wenger. Dieser, ebenfalls gerührt, möchte "Titi" gar nicht mehr loslassen, ihn am liebsten für immer in Londoner Gefilden halten. Wohl wissend, dass es vermutlich nur bei einem kurzen Intermezzo seines Lieblings bleiben wird.

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